Wie gut sind die meine Sprachkenntnisse wirklich? Eine simple Einstufung zeigt, ob sie für einfache Gespräche oder für komplexe Kundenverhandlungen reichen. So schätzen Sie das Sprachniveau der Bewerber schnell und realistisch ein.
Eine bekannte Situation: Die Bewerber für die neue Stelle geben in den Lebensläufen die Fremdsprachenkenntnisse an. Schließlich sollen sie sich öfters mit Kunden und Kollegen im Ausland austauschen. Wenn aber in der Bewerbung steht „fließend in Wort und Schrift“ oder „verhandlungssicher“ – wie gut sind die Sprachkenntnisse wirklich? Kennen die Bewerber nur die Basics? Oder auch die Fachbegriffe? Kommen Sie zum Beispiel auch mit englischsprechenden Kollegen an verschiedenen Standorten zurecht?
Wenn etwa ein Bewerber aus dem Ausland kommt und bei Deutsch „fließend“ angibt: Das kann bedeuten, dass er nur mit den Kollegen in der Küche plaudern und das Mittagessen auf Deutsch bestellen kann. Es kann aber auch heißen, dass er mit schwierigen Kunden kommunizieren, Feedback geben oder sogar Verträge aushandeln kann. Eine Sprache „fließend“ zu sprechen, kann viele Bedeutungen haben.
Sie als Arbeitgeber müssen aber das tatsächliche Können richtig einschätzen. Sonst stellen Sie einen Mitarbeiter ein, der zwar Englisch „in Wort und Schrift“ beherrscht, aber kein Telefonat mit einem amerikanischen oder asiatischen Kollegen führen und schon gar keine Probleme in der Produktion lösen kann.
In Europa ist jeder vergleichbar
Aber keine Sorge: Sie können sich leicht und schnell an den sechs Stufen des Europäischen Referenzrahmens (GER) orientieren. Und zwar auf einen Blick für alle Fremdsprachen, egal ob es sich um Italienisch, Spanisch, Französisch oder Englisch handelt. Wenn in der Bewerbung steht: „Ich spreche Englisch auf dem Niveau B2 des GER“ oder „Ich schreibe französische Texte auf dem Niveau C1“, kann jeder Arbeitgeber es einordnen und vergleichen.
Der GER hilft außerdem, passende Kurse zu finden, wenn die Sprachkenntnisse Ihrer Mitarbeiter aufgefrischt werden sollen. Zudem sind Sprachprüfungen in ganz Europa auf einen Blick vergleichbar.
1. Level A1 und A2: Basiskenntnisse
Auf dem unteren Niveau dieser Stufe versteht eine Person einfache Sätze und alltägliche Ausdrücke. Das sind Anfänger, die die Sprache erst kennenlernen, wie zum Beispiel neue Mitarbeiter, die aus dem Ausland kommen und den ersten Deutschkurs besuchen. Oder Menschen, die früher einen Spanischkurs an der Uni belegt hatten, aber eine Auffrischung brauchen. Werden neue Mitarbeiter eingestellt, die Deutsch erst lernen, dann fangen sie auf dem Level 0 an und schließen nach etwa 200 Stunden Unterricht das Niveau A2 ab, wobei das Lerntempo von Person zu Person unterschiedlich ist. Dann finden sie sich sprachlich in bekannten Situationen zurecht, können mit Kollegen in einer Kaffeepause plaudern, Infos wiedergeben und etwas mehr von sich erzählen.
2. Level B1 und B2: Gute Alltagstauglichkeit
Mit B‑Level-Kenntnissen sind gewöhnlich Teambesprechungen, Telefonate, Meetings und Geschäftsreisen gut in der Fremdsprache zu bewältigen. Auffrischung und Ausbau, insbesondere jobspezifisch, ist gut möglich und auch immer wieder ratsam und hilfreich.
3. Level C1 und C2: Sehr hohe Sprachkompetenz
Wer sich im C‑Bereich bewegt hat kein Problem mit anspruchsvollen Kommunikationssituationen wie Verhandlungsgesprächen. Gesprächspartner können auch nahezu auf dem Niveau der Muttersprache flexibel und flüssig betreut werden.
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (GER) ist ein praktisches Tool für ein unkompliziertes Einordnen der Fremdsprachenkenntnisse.